Erfolgreiche Jugendbeteiligung zum Mobilitätsentwicklungskonzept in Metzingen Jugend denkt in Sachen Mobilität anders

Wie sind die Menschen in der Stadt und den Teilorten unterwegs und was kann in ihren Augen verbessert werden? Zu diesen und weiteren Fragen äußerten sich jetzt die Metzinger Jugendlichen und erklärten, warum sie den Fokus anders legen als die Erwachsenen.

Um die Bedingungen für alle Verkehrsteilnehmer in und um Metzingen besser, sicherer, innovativer und umweltschonender gestalten zu können, hatte der Metzinger Gemeinderat die Erarbeitung eines Mobilitätsentwicklungskonzepts (MEK) beschlossen.

Im Sommer stimmten die Stadträtinnen und Stadträte der Form und dem Zeitplan für die Bürgerbeteiligung zu. Anfang Oktober gab es dazu eine Auftaktveranstaltung.

Ende November trafen sich Jugendliche mit Baubürgermeister Markus Haas im Familienzentrum und brachten sich mit einer Vielzahl von Ideen, Vorschlägen und Wünschen zur Mobilität in Metzingen mit ein. „Wir brauchen die Sichtweisen der jungen Menschen hier vor Ort. Denn wir möchten alle hören und die Belange von allen verbinden“, so Haas, der sich sehr über die „junge Beteiligung“ freute, wie er sagte. Zusätzlich, so erklärte er, solle die Mobilität zukunftsfähig gestaltet werden, um so einen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten. „Die junge Generation setzt hierbei ebenfalls andere Schwerpunkte, die wir beachten müssen“, bekräftigte der Baubürgermeister.

Die abendliche Beteiligungsveranstaltung im Familienzentrum Metzingen war in zwei Hauptphasen gegliedert.

In der ersten Phase sammelten die Jugendlichen viele Ideen in den Bereichen Fuß- und Radverkehr, im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und dem motorisierten Individualverkehr (MIV). In der zweiten Phase wurde dann konkretisiert, welche der gewünschten Maßnahmen gut zu realisieren sind.

Wie schon bei der Auftaktveranstaltung Anfang Oktober sowie bei der Onlinebeteiligung zeigte sich auch bei den Jugendlichen, dass ein Ausbau und eine Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur und des ÖPNV gewünscht sind. So fühlen sich die Jugendlichen beispielsweise bei der Radverbindung nach Glems nicht sicher, da diese nachts nicht beleuchtet ist. Auch die Stellplatzsituation für Fahrräder sei an den Schulen nicht optimal, wie die jungen Leute angaben. Momentan, so erklärten sie, würden sie ihre Pedelecs und E-Bikes nicht dort abstellen, weil sie Angst vor Beschädigungen oder Diebstahl hätten. Zusätzlich seien viele Stellplätze nicht überdacht.

Neben dem Wunsch, das Angebot an Nachtbussen auszubauen, damit die Jugendlichen abends besser ihre Freizeit gestalten können, wurde auch über den Bahnhof als zentraler Knotenpunkt diskutiert. Der Umstieg am Bahnhof vom Zug auf den Bus und sonstigen Verkehrsmitteln sei wichtig. Die Zuganbindung nach Tübingen und Reutlingen wurde als gut bewertet, die Anbindung nach Stuttgart sei hingegen insbesondere abends schlecht. Hier hätten die Jugendlichen Probleme, aus Stuttgart wieder nach Hause zu kommen.

Der Baubürgermeister verwies hier auf den grundlegenden Ausbau der ÖPNV-Verbindungen sowie auf die Vernetzung zwischen den Verkehrsmitteln: „Das ist oberstes Ziel!“

Er besprach mit den Jugendlichen die Maßnahmen im Rahmen der verkehrsrechtlichen Bedingungen sowie die finanziellen Aspekte. „Wir müssen priorisieren, denn auch unsere Mittel sind begrenzt“, so Haas. Er zeigte auf, welche Projekte momentan geplant sind und wann diese umgesetzt werden sollen.

Das Engagement der Jugendlichen lobte er. „Die Bereitschaft, sich trotz eines langen Schultages abends noch für Metzingen einzusetzen, zeigt ein großes gesellschaftliches Interesse. Das ist toll für unsere Stadt.“

Die Ergebnisse der Jugendbeteiligung sind unter www.metzingen-mobil.de veröffentlicht.

Bis Jahresende haben alle noch die Chance auf dieser Online-Plattform Impulse und Ideen zur Mobilität in Metzingen abzugeben. Auch auf Postkarten können Anregungen festgehalten werden. Die Karten liegen im Rathaus, in den Verwaltungsstellen, in der Stadtbibliothek und in der Touristinformation aus.

„Ich möchte alle hier vor Ort noch mal herzlich bitten, mitzumachen“, appelliert auch Carmen Haberstroh. „Nicht nur Einwohnerinnen und Einwohner sind gefragt, auch Menschen, die täglich in unsere Stadt kommen.“ Denn die Ideen und Sichtweisen aller seien das

Fundament des Mobilitätsentwicklungskonzeptes. „Es ist wichtig, dass wir hier ein breites Bild haben“, bekräftigt die Oberbürgermeisterin.

Alle Beiträge, sowohl digital als auch in Papierform, werden auf der Online-Plattform www.metzingen-mobil.de transparent dargestellt. Im Frühjahr 2024 sind außerdem weitere vertiefende Themenworkshops geplant. Die Ergebnisse werden im Gemeinderat öffentlich vorgestellt. Das geht nur mit einem breiten Engagement. „Dafür bedanke ich mich schon mal vorab. Und ich freue mich, wenn wir im nächsten Jahr die ersten Resultate zusammengefasst sehen können“, so Carmen Haberstroh.

Die SCIENCE & INNOVATION DAYS (SIDays) in Tübingen: Wie hängt Bürgerbeteiligung mit Resilienz zusammen?

Wir von der Human IT Service GmbH freuen uns, dass wir bei den SIDays 2023 am 08.11 & 09.11, mit einem Stand auf der „ScienceFaire“ mitwirken konnten. Die zweitägige Messe „ScienceFaire“ fand im Rahmen der SIDays in den oberen Sälen der Museumsgesellschaft in Tübingen statt.

Das Thema der diesjährigen SIDayswar „Resilienz. Gemeinsam arbeiten wir dran“. Wir haben mit unserem Stand versucht, die Frage zu beantworten, wie Bürgerbeteiligung die Resilienz stärken kann.

Beispielsweise kann die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger es ermöglichen, über Risiken und Präventionsmaßnahmen bei Krisen, wie Naturkatastrophen aufzuklären. Dies trägt zur Entwicklung von Wissen und Fähigkeiten bei, um in Krisensituationen wie Hochwasser oder Starkregen besser reagieren zu können. Auch kann dies dazu beitragen, dass Menschen Probleme selbst angehen, anstatt passiv auf Hilfe von außen zu warten.

Gemeinsam mit vielen Messebesucherinnen und Messebesuchern konnten wir ins Gespräch kommen. Viele Menschen hat das Thema Flutkatastrophen beschäftigt und wie man besser auf solche Ereignisse vorbereitet sein kann. Bürgerbeteiligung ist hier ein wichtiger Baustein. Auch berichteten viele Menschen von Ihren Erfahrungen, die sie im Bereich Bürgerbeteiligung schon gemacht haben und brachten auch Ideen für die Verbesserung ein.

Der Kontakt zu den anderen Ausstellern war sehr positiv und es gab einen tollen Austausch über die vielen verschiedenen Facetten, die das Thema Resilienz aufweist.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei dem Organisationsteam der SIDaysTübingen. Wir freuen uns, wenn das Format in den nächsten Jahren fortgesetzt wird und nehmen gerne wieder daran teil.

#SIDays #Gemeinsam arbeiten wir dran #Bürgerbeteiligung und Resilienz #Spannender Austausch

Auftaktveranstaltung zum integrierten Quartierskonzept in der Kirchentellinsfurter Ortsmitte

Der Auftakt der Bürgerbeteiligung

Mit der Auftaktveranstaltung für das integrierte Quartierskonzept der Ortsmitte am Samstag, 11.10.2023 startete die offizielle Bürgerbeteiligung. Die Gemeinde Kirchentellinsfurt lud 600 Personen per Brief ein. Rund 100 Kirchentellinsfurterinnen und Kirchentellinsfurter waren der Einladung in die Richard-Wolf-Halle gefolgt.

Das integrierte Quartierskonzept

Das Quartier der Innenstadt in Kirchentellinsfurt soll für die Zukunft fit gemacht werden. Einerseits sollen mehr Maßnahmen getroffen werden, die dazu beitragen, die CO₂-Emissionen zu reduzieren und zum anderen muss sich der Ort an die Folgen des Klimawandels anpassen. Eine Vielzahl an Themen greifen hier ineinander. Das Ziel des integrierten Quartierskonzeptes ist es, die Themen Energie und Wärme, Mobilität und Verkehr sowie Klimafolgenanpassung in einem gemeinsamen Konzept zu verbessern.

Die Auftaktveranstaltung

Bürgermeister Bernd Haug eröffnete die Veranstaltung um 18:30 Uhr und zeigte sich positiv überrascht über das rege Interesse: „Ich freue mich wirklich sehr, dass sie heute Abend mehr über ein Thema erfahren wollen, dass uns alle umtreibt.“

Im Anschluss berichtete Haug, wie sich Kirchentellinsfurt für den Klimawandel bereit macht und erzählte, warum der Ort bereits jetzt gut aufgestellt ist. Er betonte aber auch, dass man noch nicht am Ziel sei und kündigte an, dass das Quartierskonzept für die Altstadt nicht das einzige bleiben wird, sondern nach und nach weitere Gebiete betrachtet und nachhaltig verbessert werden sollen.

Im Anschluss stellten sich Anni Schlumberger von der Human IT Service GmbH und Helmut Bauer vom Umweltforschungsinstitut ufit vor. Gemeinsam übernehmen sie im gesamten Beteiligungsprozess des integrierten Quartierskonzeptes die Moderation. Gemeinsam umrissen sie, wie sich die Bürgerinnen und Bürger einbringen können.

Für die fachliche Begleitung des Prozesses wurden mehrere Projektpartner ins Boot geholt. Im Bereich Energie und Wärme wurde Marc-André Claus von der ebök GmbH engagiert, für Mobilität & Verkehr ist Mario Zech vom Büro steteplan verantwortlich und beim Thema Klimafolgenanpassung unterstützt Olaf Hildebrand (Berater bei ebök GmbH). Die Fachexperten führten im Vorfeld eine Ortsbegehung durch Kirchentellinsfurt durch. Erste Verbesserungspotentiale wurden schon vorgestellt. Insbesondere wie mit den Themen Hitze und Trockenheit umgegangen werden kann, wird ein Schwerpunkt zukünftiger Maßnahmen sein. Im Bereich Verkehr ist vor allem die schnelle Anbindung an den Bahnhof wesentlich.

Um den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu bieten, ihre Anregungen und Ideen einzubringen, wurde im Anschluss Gelegenheit zum Dialog geschaffen. Über die Frage, wie der öffentliche Personennahverkehr zukunftsfähig gestaltet werden kann, wurde viel gesprochen.

Wie geht es weiter?

Bis Ende November wird eine Befragung der Haushalte durchgeführt werden. Ziel der Befragung ist es, Verbesserungspotentiale der Gebäude in der Ortsmitte zu analysieren und daraus mögliche Maßnahmen, sowohl für Privathaushalte als auch für das Quartier als Ganzes ableiten zu können. Die Bürgerinnen und Bürger können einen kostenlosen Steckbrief ihres Gebäudes beantragen, wenn Sie den Fragebogen ausfüllen. Weitere Informationen werden an die Haushalte geschickt.

Im Jahr 2024 wird es dann insgesamt vier Workshops zwischen Januar und Mai geben, bei dem Maßnahmen für die einzelnen Themenbereiche diskutiert werden können. Zum Ende 2024 soll es eine öffentliche Abschlussveranstaltung des Prozesses geben.

Bürgermeister Bernd Haug im Gespräch